Im nächsten Kapitel betrachtet und erläutert Martin Heidegger ‘Das Werk und die Wahrheit‘.

“Der Ursprung des Kunstwerkes ist die Kunst. Aber was ist die Kunst?

                 Wirklich ist die Kunst im Kunstwerk.“(S.38)

Heidegger wendet sich zunächst dem Tempel und der Tragödie zu. Fsis [:Physis] ist ihm das seit alters her bekannte “Herauskommen und Aufgehen selbst und im Ganzen“ so von den Griechen benannte, von uns “die Erde“ benannt, “worauf und worin der Mensch sein Wohnen gründet.“ (S.42)

“Im Aufgehenden west die Erde als Bergende.“ (S.42)

Das Tempelwerk, der Tempel selbst ist und gibt den Raum, die Lichtung im Dasein der Welt für das Wesen. Das “Bildwerk des Gottes ... ist kein Abbild, aber es ist ein Werk, das den Gott selbst anwesen läßt und so Gott selbst ist.“ (S.43) ( ... das ist gewesen, wahr-gewesen, das war gewesen ...)

“Dasselbe gilt vom Sprachwerk. In der Tragödie wird nichts aus- und vorgeführt, sondern der Kampf der neuen Götter gegen die alten wird gekämpft.  Indem das Sprachwerk im Sagen des Volkes aufsteht, redet es nicht über den Kampf, sondern verwandelt das Sagen des Volkes dahin, daß jetzt jedes wesentliche Wort diesen Kampf führt und zur Entscheidung stellt, was heilig ist und was unheilig, was groß und was klein, was wacker und was feig, was edel und was flüchtig, was Herr und was Knecht (vgl. Heraklit, Fragm. 53).“  (S.43) [... was die Freien und was die Unfreien, was frei und was unfrei ist). 1)

Dieser Raum der Läuterung ist, wie genannt die Lichtung, in all den Glaubensstrukturen ein Gemeinsames, auch wenn eine Diktatur (auch kein aristotälisches Dictum) und deren Gefolgschaft diesen Raum immer wieder einnimmt und zerstört, sich selbst in aller Weltlichkeit da hinein setzt und setzen läßt und so selbst anwesend sein ... überdauern können oder gar glaubhaft durch anderes ersetzt (?) ... es ist nur Zeugnis untergegangener Weltlichkeit, Zeugnis der Wahrheit und Unwahrheit der Physis der Erde, wissend das Dunkle Materie Leben umschließt, ein sechstel ist Sichtbarkeit den Menschen (Physis).

Doch zurück zum 'Werksein des Werkes', zum Tempel-Werk.

“Das Werk läßt die Erde eine Erde sein“ für den Menschen in der Menschen-Welt.(S.47)

“Die Welt gründet sich auf die Erde, und Erde durchragt Welt.“(S.50)

„Wahrheit meint Wesen des Wahren. Wir denken es aus der Erinnerung an das Wort der Griechen.  Ὰlϑeia [:Alätheia] heißt die Unverborgenheit des Seienden.“

Das vertraute Wesen der Wahrheit wie soll es, “wie soll sie sich zeigen, wenn sie selbst nicht aus der Verborgenheit herausstehen kann, wenn sie selbst nicht im Unverborgenen steht?“(S54) ... “Wie geschieht die Wahrheit als diese Unverborgenheit?“(S.56)

 

240 Millionen Jahre The Burren unchanged, es ist ‘Das-Wesen-selbst‘, das sich hier zeigt, anwesend, unverborgen anwesende Raum-Zeit den Menschen, in der die Menschenwelt vorübergehend ‘Anwesen‘ ist.

 

Hierzu:  Parmenides, Fragmente 1. (26)ff               “Denn keinerlei schlechte Fügung (Moira) entsandte dich, diesen Weg zu kommen (denn fürwahr außerhalb von der Menschen Pfade ist er), sondern Gesetz und Recht. (Themis und Dike).  η) [Themis, die Setzung, Boeder]   Nun sollst du alles erfahren, sowohl der wohlgerundeten Wahrheit unerschütterlich Herz (30) wie auch der Sterblichen Schein-Meinungen, denen nicht innewohnt wahre Gewißheit.  ...     

. . .  3. denn dasselbe ist Denken und Sein.“

1.(26) pe oti se mora kak propempe nesJai tnd dόn ( gr ap anJrpωn kts ptou stίn), ll Jmis te dίkη te. χre d se pάnta puJesJai men AlηJeίs ekuklos tremὰὲs tor d brotvn dόxas, tas ok ni pίstis άlηJήs.  

. . . 3. t gr ato noen stίn te ka enai.

(Parmenides, Fragmente 1-3; Die Fragmente der Vorsokratiker, Hermann Diels, 6. Auflage 1974,  S.230)

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Anmerkung 1) :  Krieg ist aller Dinge Vater, aller Dinge König. Die einen erweist er als Götter, die anderen als Menschen, die einen macht er zu Sklaven, die anderen zu Freien.   (Herakleitos 53.; Die Fragmente der Vorsokratiker, Hermann Diels, 6. Auflage 1974,  S.162)

 -- Pόlemos pάntown mn patηr sti, pάntown d basiles, ka tos mn qeos deixe tos d nqtrpous, tos mn dolous poίηse tos d leuqrous.

[ Pόlemos …Polemos, darin wurzelt die Polemik ]

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