– zitiert nach ‘Philipp Reclam Jun. Stuttgart 1960, Universal-Bibliothek Nr. 8446/47‘ –

 

Der Burren  •  “240 Millionen Jahre unverborgene Raum-Zeit“  21.08.016

 

Anmerkungen zu Martin Heidegger

 

“Der Ursprung des Kunstwerkes“

1936 Vorträge, veröffentlicht in ‘Holzwege‘ 1950

 

 

Beginnen will ich mit dem Schluß der Überlegung Heideggers über die Wahrheit und die Kunst, darin heißt es:

 

 “Das Wesen der Kunst ist die Dichtung.“ (S.86)

 

... und im Gedenken an Martin Gosebruch, meinem zu früh aus der Forschung (und Lehre) geschiedenen Doktorvater, durch Totschlag auf Amtswegen verstorben;    

 

... der geworden und gemacht wurde zu jemand, der angeblich falsches Zeugnis redet und gibt und tut, weil er die Wahrheit sagt.

 

...Heidegger schließt seine letzten Überlegungen zum Ursprung des Kunstwerkes mit einen Zitat von Hölderlin (S.90)

 

                                                                                                                                                     “Schwer verläßt 

                                                                                                  Was nahe dem Ursprung wohnet, den Ort.“ 

                                                                                                                                    Hölderlin, Die Wanderung IV,167 

 

“... Oder berufen wir uns in unserem Verhalten zur Kunst nur noch auf gebildete Kenntnisse des Vergangenen?

Wissen wir, d.h. achten wir das Wesen des Ursprunges?“ (ebenda S.90)

... heute muß es denn doch wohl heißen, wissen und achten wir nur noch durch die Einbildung des Kunstmarktes und seiner Kunstbetrachtung das Wesen des Ursprunges?

 

... denn: “ Wenn Werke dem bloßen Kunstgenuß dargeboten werden, ist noch nicht erwiesen, daß sie als Werke in der Bewahrung stehen.

Sobald jener Stoß ins Un-geheure  im Geläufigen und Kennerischen abgefangen wird, hat um die Werke schon der Kunstbetrieb begonnen.“ (S.77) [eines Werkes  wie das des van Gogh, noch  in seiner Wahrheit unerkannt, oder wie dann Les Demoiselles d’Avignon des Picasso]

 

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In seiner Einführung schreibt Hans-Georg Gadamer, daß der junge Heidegger (seit 1919 Assistentenstelle in Freiburg bei Edmund Husserl) als Freiburger Universitätslehrer, als Kritiker bereits in den Nachkriegsjahren “die Scheinwelten von Bildung und Kultur zertrümmerte“(S.105) und weiter, daß „Heidegger (seit 1923 Außerordentlicher Professor der Philosophie in Marburg) im Jahre 1936 in einigen Vorträgen den Ursprung des Kunstwerks behandelte“ und daß diese dann “1950 als erstes Stück der Sammlung „Holzwege“ der Öffentlichkeit zugänglich wurde.“(S.107);   und er schreibt weiter: “Das Überraschende aber war nun (1936), daß dieser Begriff der Welt in dem Begriff der Erde einen Gegenbegriff erhielt.“(S.108)

 

 

Soweit nun der philosophisch neue Standpunkt 1935/36.

 

In meiner Betrachtungsart tue ich einen Unterscheidung zwischen der Welt der Menschen und der Welt der Leute. Die Erde als ‘tragende‘ Gesamtheit hat Begriffe wie Pacha-mama, Urmutter, Gaia im Klang “wie ein mythischer und gnostischer Urlaut“(S.108 H-G Gadamer) und ist beseelt, jeder Stein, jeder Berg, jeder Baum, das Gras, die Tiere und die kleinen Völker der Insekten etc. eben auch Alles was als Tao gilt, was nicht ‘menschlich ist‘, eben das, was die Menschenwelt umgibt, erlebt und betrachtet.

 

 “... Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden, da Dein Herz gehen mag“ (Lied, 1656 ... Paul Gerhard)

 

Es ist “Sein als Zeit zu denken“ (S.106 H-G. Gadamer)

 

 

 

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