In allen indigenen Strukturen der Menschenwelt taucht dieser ALL-Umfassende Gedanke auf, ist grundlegende Wahrheit eigener Sprache und im Verständnis und ist, wenn allumfassend, ein Wesen der Erde.

 

Anm.:  ... solange Wind weht und das Gras grün ist und der Himmel blau... der Vertrag ist gültig wohl bis zum Ende der Menschen Welt.

 

Doch genug der Betrachtung in philosophischer Manier, dem Wortreichen, der wortreichen Rede, zurück zum Ursprung des Kunstwerkes, zum Anfang der Abhandlung.

 

In seinem Vorwort schreibt M.H., 13. November 1935 und Januar 1936 bis 4. Dezember 1936 sind der Zeitraum der ersten Vorträge.

 

Die Abhandlung, seine Überlegungen, beginnt M.H. mit einer Aussage: “Ursprung bedeutet hier jenes, von woher und wodurch eine Sache ist, was sie ist und wie sie ist. ... Der Ursprung von etwas ist die Herkunft seines Wesens. Die Frage nach dem Ursprung des Kunstwerkes fragt nach seiner Wesensherkunft.“

 

... und setzt dann die Kunst (im Wortbegriff die Kunde von etwas – durch Können – ) zur Frage nach dem Wesen der Kunst, um über das Handwerk-Ding zu sagen: “Und ist es nicht dieses Dinghafte am Werk, was der Künstler bei seinem Handwerk eigentlich macht ... es ist nicht (das), was er tut, wenn er Kunst tut.“     Im nächsten Kapitel ‘Das Ding und das Werk‘ kommt M.H. zur Benennung, zur Namensgebung, so also auch ist der Mensch besser wohl benannt (als) ‘das Mensch‘, als ein “Ding an sich“. (S.12) ... als Das-Menschen-Wesen seiner indigenen Herkunft gemäß/nach.

 

Als “das Leblose der Natur“ (S.13) gelten für M.H. der Stein, die Erdscholle, ein Stück Holz.  So also unterscheidet er im Ding selbst noch das Geistige vom Beseelten und das Unbeseelte, um dann zum Vom-Geistigen-Beseeltem zum Handwerk-Gemachten und zu dem Kunstwerk-Gemachten zu kommen – vom Granitblock zum Tempel – nicht ohne zuvor den Grundgedanken der Griechen, als das, was wahr ist, das τὸ ὐποκείμενον1) und das τὸ sυμβεβηκότα2) zusammen zu nennen, als “die griechische Grunderfahrung des Seins des Seienden im Sinne der Anwesenheit“(S.15), mit dem vorherigen Hinweis darauf, “Die Benennungen sind keine beliebigen Namen.“ (ebenda S.15)

 

In der Folge kommt es zur Begriffsklärung, zur Benennung Griechischer Gedanken und deren Begriffsklärung und er weist sehr richtig darauf hin, daß die “Bodenlosigkeit des abendländischen Denkens beginnt mit diesem Übersetzen. ... Das römische Denken übernimmt die griechischen Wörter ohne die entsprechende gleich-ursprüngliche Erfahrung dessen, was sie sagen, ohne das griechische Wort.“ (S.15)

 

Hierzu eine Anmerkung auf die Neu-Deutsche Sprache, die keine Möglichkeit mehr beläßt auf den zuvor noch erkennbar gewesenen Griechischen Herkunft und Sinngebrauch im Schriftbild schließen zu können: Sosse – Soße ... und der Genosse müßte folglich als ‘Genose‘ gesprochen werden ?!

 

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1)τὸ ὐποκείμενον [:to upokeimenon]  das Vorhandene, Bestehende, Vorliegende, die bestehenden Verhältnisse ... als Grundsatz feststehen;         2) τὸ sυμβεβκότα [:to symbebäkota] das Zufällige,  ...  bes. ist bei den Philos. to sumbebηκόs das nicht nothwendig an einem Gegenstande haftende Merkmal, eine unwesentliche Eigenschaft, die einem Gegenstande anhaften, aber auch entzogen werden kann, ohne dessen Wesen zu vernichten. F.Passow 1847

 

 

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