Über den Mythosgedanken des J.R.R.Tolkien und des C.S.Lewis

 

.... über symbolische Geschichte – symbolische Erzählung.

 

Mythos verkündet historisch belegte Tatsachen, verkündet Sprache und besingt in Liedern den Gesang der Götter.

Mythos entspringt nahe dem Ursprung als Abbild der Realität in der Wirklichkeit des Menschlichen-Tun in der Menschen Welt auf Erden.

______________________________

Hölderlin in die Wanderung : Wer nahe dem Ursprung verlässt nur schwer den Ort.

Die Evangelien erzählen vom Glücklichen-Enden, das ist etwas Neues in der erzählenden Geschichte, etwas Unglaubliches, Un-Geheuer-Wahres wird zum Element des menschlichen Glaubens, ist ein wahrhaftes Ziel geworden, das die eigene Lebenszeit jedes Menschen überdauert, vor ihm wahr war und nach ihm sein wird und ‘Wirksam-ist‘.

Doch zunächst eine Anmerkung.

Der Inhalt, die erzählte Geschichte in alten Zeiten, in heidnischen Mythen, erzählt von der Wohlhabenheit, erworben durch Mord und Totschlag, erzählt nicht so sehr von Schlechten-Zeiten, sondern kündet vom Untergang ganzer Geschlechter, vom Entstehen und Vergehen in den Liedern der Edda und erzählt in christlicher Zeit von Brunhild der Königin aus dem Land von Feuer und Eis, die ohne Lug und Trug war, und zurück ging in ihr Königreich, dem alten Island. Erzählt von der Kriemhield und dem Hunnenkönig Etzel in der Siegfried-Saga, die zerstören der Burgunder Reichtum, erzählen kein glückliches Enden für König Gunther und Hagen von Tronje; auch der Siegfried, dieser ‘Sieg-Frieden‘ mußte sterben, untergehen ...

... oder der Mythos von Erworbenem-Reichtum durch Zufall und List und des Odysseus Weg und Glück, dies ward zum Märchen in Aladins Wunderlampe in Tausend-und-einer-Nacht.

Vom Erdulden erzählt bereits die Odyssee, von der Vergänglichkeit erworbenen Reichtums, groß war die Beute in Troja; von dem Glücklichen-Enden ohne Reichtum im Bewahrten-Ererbten auf Ithaka und von der Zufälligkeit des Weges, vom Zorn und der Gunst des Gewährenden.

In den Märchen, aufgeschrieben von den Gebrüdern Grimm, wird etwas Un-Geheuer-Wahres zur bezeugten Wirklichkeit; nachdem die Böses Wollenden, die Menschen-Schlächter, erschlagen sind, kehren Hänsel und Gretel mit Wohlhabenheit zurück zu denen, die sie dieser Welt ausgesetzt haben. Auch Wilhelm Busch weiß davon in seiner Bildergeschichte Hänsel und Gretel zu berichten, allerdings mit einem anderem Ausgang als im Märchen der Gebrüder Grimm, am Schluß setzt es bei ihm etwas ironisch wohlmeinende Hiebe für das Übertreten des Verbotes in den Wald zu gehen und zu den Bösen-Menschen .....

Das Wunder, so Lewis und Tolkien, läßt sie in die “>>Lügen<< des Dichters, des fiktionalen Schriftstellers und des Schöpfers wissenschaftlicher Modelle tiefe Wirklichkeiten einfangen, Wirklichkeiten, die auf andere Weise unmöglich einzufangen sind. Fiktion, Dichtung und Metapher mögen>>Lügen<< sein, aber sie haben notwendigerweise ein die Welt darstellendes Element. ... Ihre Zuversicht auf diese Versöhnung von Mythos und Tatsache führte Tolkien und Lewis unmittelbar dazu, Mittelerde, Narnia, Glome und Perelandra zu erschaffen, deren Ziel es ist, ein wahres Bild der Wirklichkeit zu präsentieren, das Himmel und Erde, Geist und Natur miteinander verbindet.“(*S. 89/90)

Soweit der Autor Colin Duriez zu der Entwicklungszeit um 1936, zum Glauben und Denken vor dem Großen Krieg, einer Zeit, die in Deutschland solcherart Glauben und dieses Wissen offensichtlich mißbraucht und mit Stumpf und Stiel nachhaltig ausgerodet hat. Nur noch ‘Ehrenvolle Gesänge des Unterganges‘ aus Quedlinburgs Krypta ertönen zu lassen und mit Sieg und mit Heil in der Wirklichkeit die Welt zerstören können, das war Ihre, die deutsche Zuversicht geworden.

 

     9

 

weiter           zurück

 

 

 

 

 

 

Zum Anhang

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Anhang

 

 

 

 

 

 

 

 

zurück  zum Textanfang Seite 1

zurück zur Kunstantwort