Mythos S.5

 

 

In den Ausführungen über die Prägejahre (1892-1925) heißt es bei C.Duriez:  “Fast siebzig Jahre später, 1970, wird J.R.R.Tolkien in einem BBC-Interview über die Bedeutung seiner Begegnung mit walisischen Ortsnamen sprechen ... >> Walisisch hat mich schon immer wegen seines Stils und seines Klangs mehr als alles andere interessiert; ... << und er führt dann weiter aus, daß das Schreiben bei ihm ausnahmslos mit einem Namen beginnt. >>Gebt mir einen Namen und es entsteht eine Geschichte daraus, normalerweise nicht umgekehrt.<< Unter den modernen Sprachen sagt er, waren Walisisch und später Finnisch die größte Inspiration für seine schriftstellerischen Arbeiten, einschließlich Der Herr der Ringe (The Lord oft he Rings 1954/1955). Walisisch wurde denn auch die Inspiration für die beiden Hauptzweige seiner erfundenen Elbensprache und viele der Namen in seiner Mythologie, ...“ *(S.16)             “Neben seinen Studien (1911) bei Joseph Wright, Primer oft he Gothic Language, beschäftigte Tolkien sich auch mit Walisisch ... und entdeckte das Finnisch. Um diese Zeit begann er die elbischen Sprachen zu erfinden, von denen er eine, die auf dem Finnischen basierte, Quenya und die andere, die auf dem Walisischen basierte, Sindarin nannte.*(S.30)

Für Tolkien ist die >>Philologie ... die Grundlage der Humanwissenschaften<< ... bei Tolkien (entstanden) sein imaginatives Werk aus seinen philologischen Forschungen“ ... und “er habe schon immer eine >>Sensibilität für linguistische Muster gehabt, die mich emotional ebenso bewegen wie Farben oder Musik.“ *(S.65)  “1947 schrieb er: >>Der verkörperte Geist, die Rede und die Erzählung sind in unserer Welt von gleichem Alter<<.“ *(S.66)

Bereits 1926 initiierte Tolkien im  Frühjahr in Oxford einen informellen Lektüreclub >>the coalbiters<<, Die-die-brennende-Kohle-beißen. “Sein Zweck war es, die isländische Literatur zu erkunden, etwa die Lieder- Edda ... Prosa Edda und die Volsunga-Saga (und) die Laxdale-Saga. ... Eine Folge der Coalbiters-Treffen war, das Tolkien und Lewis sich bald regelmäßig trafen.“*(S.69/70)

“Gegen Ende seines Lebens kommentierte er (Tolkien), es sei sein Bestreben gewesen, eine Mythologie für England zu erschaffen, doch man könnte argumentieren, daß er ebenso versuchte, eine Mythologie für die englische Sprache zu erfinden.“*(S.41)

“Eines der vielen Themen, die Tolkien und Lewis diskutierten, war das Wesen der Sprache, ihre Veränderungen im Lauf der Zeit und die Art und Weise, wie Sprache den Mythos transportierte und von ihm geprägt wurde (möglicherweise 1929).*(S.76)

 

An dieser Stelle der Betrachtung einmal einen Einhalt gemacht, ‘Mythos den die Sprache transportiert  ... ‘.

Welcher Mythos ist es heute, den die Sprache dumm-deutsch transportiert und von dem sie geprägt wird?

Dumm-Deutsch à là Kohl ?... Wir sind anders, wir sprechen nicht nur anderes als unsere Väter, wir schreiben auch anders ... very simpl für ein Volk ohne Schuld und Sühne in seiner Bewußtheit, für sein Wesen, wenn die Wissenschaft der Brüder Grimm zum bloßen Ammenmärchen gemacht wird, die nur als Geschichten-Erzählereien dem kleinen Kind-Bewußtsein noch zugetan werden, die dem Jugendlichen vielleicht noch gewärtig und den Neu-Erwachsenen zumeist widerwärtig, widerwillig gewärtig sind, ... stattdessen Geschichten über Mord und Totschlag vom Morgen bis Abends und bis in die Nacht.

  

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